Die Chiropraktik ist eine manuelle Therapiemethode, die von dem Kanadier D.D. Palmer begründet wurde. Lange Zeit war die Methode den Menschen vorbehalten, doch in den letzten beiden Jahrzehnten wurde sie auch in der Veterinärmedizin zunehmend erfolgreich eingesetzt und weiterentwickelt.
Die Chiropraktik findet Anwendung bei Funktionsstörungen des Bewegungsapparates sowie inneren Erkrankungen.
Das Tier ist auf eine funktionierende Biomechanik angewiesen. Wenn ein Bereich seines Körpers nur eingeschränkt beweglich ist, müssen andere Teile des Bewegungsapparates dies ausgleichen. Langfristig kommt es zu Überbelastung, Schmerzen, Verspannungen usw. Die entstandenen Schonhaltungen können weiterbestehen, auch wenn die eigentliche Ursache bereits behoben ist.
Im Mittelpunkt der Behandlung, steht die Wirbelsäule mit ihren zahlreichen wichtigen Aufgaben. An ihr setzen viele Muskeln an, sie hat eine wichtige Stütz- und Haltefunktion und schützt das in ihr verlaufende Rückenmark. Bei Bewegungseinschränkungen der einzelnen Wirbelgelenke kommt es zu Durchblutungsstörungen und einer Irritation der austretenden Nerven, welche auch an der Versorgung der Organe beteiligt sind.
Der Informationsfluss zwischen Gehirn und peripheren Strukturen, wie Muskeln und Organen, wird gestört.
Ziel der chiropraktischen Therapie ist es, diesen Teufelskreis zu unterbrechen und die Funktionalität des Bewegungsapparates und des Nervensystems zu verbessern.
Die Mobilisierung blockierter Gelenke erfolgt durch einen kurzen, sehr spezifischen, schnellen, mechanischen Impuls. Bei diesem sogenannten "Adjustment" werden zahlreiche Rezeptoren in Muskeln, Sehnen und Bändern aktiviert. Die Durchführung erfolgt immer über kleine Hebel und spricht gezielt nur eine Bewegungseinheit an.
Durch einen qualifizierten Therapeuten ausgeführt, ist die Behandlungsmethode sehr sanft und sicher. Viele Anzeichen für Blockaden können auch andere Ursachen haben, dies muss erkannt und weiter abgeklärt werden. Als Tierärztin verfüge ich über den medizinischen Hintergrund, auch die Grenzen der Chiropraktik zu erkennen.
In der Humanmedizin ist die Chiropraktik im Profisport nicht mehr wegzudenken. Nicht nur im Bereich der Rehabilitation, sondern vor allem zur Verbesserung der Bewegungsergonomie und damit der Optimierung der Leistung.
Auch im Hunde- und Pferdesport ist die Voraussetzung für eine optimale Leistungsfähigkeit ein gesunder Körper.
Der Focus liegt hierbei auf dem Nervensystem, welches als übergeordnete Stelle eine zentrale Rolle in der Koordination sämtlicher Körperfunktionen einnimmt.
Durch ein optimales Zusammenspiel des muskuloskelettalen Systems, kann der Körper des Tieres den besonderen Belastungen des Sportes gerecht werden.
Ziel der Chiropraktik ist die bestmögliche biomechanische Funktionalität zu erreichen, Fehlbelastungen rasch zu beheben, und damit vorzeitigem Gelenkverschleiß vorzubeugen.
Die Erstbehandlung sollte nicht unmittelbar vor einem Turnier stattfinden, generell sind chiropraktische Check-ups vor- und nach der Turniersaison zu empfehlen.